Der erste Schritt ist der wichtigste Schritt
Wenn Sie sich für ein Hörgerät entscheiden, treffen Sie eine lebensverändernde Entscheidung, die sich positiv auf Ihr persönliches Wohlbefinden, Ihre Erfahrungen und Ihre Beziehungen auswirkt. Zwar durchlaufen die meisten Nutzer von Hörgeräten eine Anpassungsphase, jedoch machen die späteren Vorteile die möglichen Unannehmlichkeiten zu Beginn bei weitem wett.
Ihr Gehör ist so individuell wie Ihr Fingerabdruck. Bei der ersten Anpassung stimmt der Hörsystemakustiker Ihre Hörgeräte auf Ihre individuellen Hörbedürfnisse ab. Nach einigen Tagen oder Wochen stellen Sie möglicherweise fest, dass Ihre Hörgeräte nochmals angepasst werden müssen. In diesem Fall können Sie bei einem Folgetermin weitere Anpassungen durch Ihren Hörsystemakustiker vornehmen lassen. Bei Audika sind Folgetermine kostenlos. Vereinbaren Sie einfach einen Termin, damit Sie Ihr Hörgerät optimal nutzen können.
Was ist zu erwarten?
Anfängliche Unannehmlichkeiten
Da Hörgeräte bisher kein Bestandteil Ihres Alltags waren, müssen Sie sich eventuell erst an sie gewöhnen. Mit der Zeit gelingt es Ihnen und Sie vergessen sogar, dass Sie ein Hörgerät tragen. Obgleich sich das Hörgerät anfangs möglicherweise fremd oder unbequem anfühlt, sollte das Tragen nicht schmerzhaft sein. Bei Schmerzen wenden Sie sich bitte an Ihren Hörsystemakustiker.
Hintergrundgeräusche
Zwar sind einige Hörgeräte effizienter bei der Filterung von Hintergrundgeräuschen. Eine Übertragung nicht erwünschter Hintergrundgeräusche (neben den erwünschten Geräuschen) ist jedoch möglich. Obwohl dies recht normal ist, sollten Sie Ihren Hörsystemakustiker darauf ansprechen, wenn Sie die Geräusche als besonders störend empfinden oder wenn Sie Schmerzen im Ohr verspüren.
«Okklusionseffekt»
Einige Hörgerätenutzer erleben einen Okklusionseffekt (auch als «Verschlusseffekt» bezeichnet), der dazu führt, dass sich die eigene Stimme zu laut anhört oder das Gefühl entsteht, in ein Fass zu sprechen. Dieser Effekt ist relativ normal und tritt häufiger bei ITE-Hörgeräten auf, da sie im Gehörgang sitzen und diesen stärker verschliessen als offenere BTE-Hörgeräte. Eventuell kann der Hörsystemakustiker in diesem Fall Anpassungen an Ihrem Hörgerät vornehmen. Viele Nutzer berichten aber, dass sie sich im Laufe der Zeit an diesen Effekt gewöhnen1.
Möchten Sie mehr zu den unterschiedlichen Hörgerätearten erfahren? Dann lesen Sie diesen Blog.
Interferenzen mit digitalen Geräten
Da sich manche Mobiltelefone störend auf die Funkfrequenz auswirken, nehmen einige Hörgerätenutzer einen Summton ihres digitalen Geräts wahr. Aufgrund der stetigen Weiterentwicklung der Mobiltelefon- und Hörgerätetechnologie nimmt dieser Effekt zwar immer mehr ab, dennoch können Sie Ihr Telefon bei Ihrem Hörsystemakustiker prüfen oder Ihr Hörgerät entsprechend programmieren lassen, sodass Interferenzen mit Ihrem Mobiltelefon vermieden werden können. Alternativ können Sie Ihr Mobiltelefon zu Ihrem ersten Termin mitbringen und Ihr Hörsystemakustiker programmiert Ihr Hörgerät von Beginn an entsprechend.
Wussten Sie, dass sich moderne Hörgeräte drahtlos mit digitalen Geräten verbinden lassen? So sind zum Beispiel einige Hörgeräte von Oticon mit iPhone, iPad und iPod touch kompatibel, sodass sich Videos, Musik, Telefongespräche und Hörbücher direkt über die Hörgeräte streamen lassen, die ähnlich wie Kopfhörer funktionieren. Erfahren Sie hier mehr über die Konnektivitätsoptionen von Oticon.
Ein Pfeifton – auch bekannt als Rückkopplung
Sitzt ein Hörgerät nicht richtig oder sind Ihre Ohren durch Ohrenschmalz oder Flüssigkeit verstopft, nehmen Sie möglicherweise einen Pfeifton (auch Rückkopplung genannt) wahr. Ist dies der Fall, melden Sie sich telefonisch oder vor Ort bei Ihrem Hörsystemakustiker, um das Problem zu besprechen2.
Tipps für Ihre ersten Schritte mit Hörgeräten
Zu Beginn mag es angenehmer sein, Ihre Hörgeräte in geräuschärmeren Situationen, beispielsweise bei Einzelgesprächen zu Hause, zu verwenden. Sie sollten jedoch versuchen, Ihre Hörgeräte fast den ganzen Tag über zu tragen, da Sie sich so schneller daran gewöhnen. Nach und nach können Sie sie beim Radiohören oder Fernsehen einsetzen und sich auch in lautere Umgebungen wagen. Bei der Annahme von Telefongesprächen sollten Sie versuchen, das Telefon in Richtung Brustbein zu neigen, um Rückkopplungen (oder Pfeiftöne) Ihrer Hörgeräte zu vermeiden.
Tipps für gesellschaftliche Veranstaltungen Restaurant:
Verlangen Sie einen ruhigen Platz in einiger Entfernung zu Küche und Haupteingang, um nicht im betriebsamsten Bereich des Restaurants zu sitzen. Auch eine Positionierung mit dem Rücken zum Lärm hilft, die Hintergrundgeräusche zu minimieren.
Kino: Erkundigen Sie sich vor dem Besuch, ob das Kino über ein «Telefonspulensystem» verfügt, das den Filmton direkt an Ihre Hörgeräte senden kann.
Konferenzen: Versuchen Sie, frühzeitig vor Ort zu sein und einen Platz im vorderen Bereich zu belegen. Falls möglich bitten Sie den Vortragenden, ein Mikrofon zu verwenden (falls verfügbar).
Fazit
Auch wenn es etwas dauern kann, bis Sie sich an Ihre Hörgeräte gewöhnt haben, lohnt sich die Anpassungsphase aufgrund der Vorteile, die sie Ihnen im Anschluss bieten. Zu Beginn kann es zu Unannehmlichkeiten, einer Zunahme der Hintergrundgeräusche, Rückkopplungen oder zu einer lauteren Wahrnehmung der eigenen Stimme kommen. Solche Erfahrungen machen die meisten neuen Hörgerätenutzer. Bleiben die Probleme bestehen, können Sie einen Termin mit Ihrem Hörsystemakustiker vereinbaren, um Ihre Hörgeräte prüfen zu lassen. Der Einstieg fällt Ihnen leichter, wenn Sie Ihre neuen Hörgeräte zunächst in ruhigeren Umgebungen verwenden und sich nach und nach in lautere Umgebungen wagen. Die Vorteile, die ein Leben mit Hörgeräten bietet, überwiegen die anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten bei weitem. Bleiben Sie also am Ball und vertrauen Sie darauf!
Audika bietet Kunden kostenlose Beratungen und Folgetermine. Vereinbaren Sie heute noch einen Termin, um mit einem Hörsystemakustiker zu sprechen.
1. https://www.hearingaidknow.com/the-occlusion-effect
2. https://www.webmd.com/healthy-aging/new-hearing-aid#1